Die Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin Gegründet in Berlin am 4. November 1809 |
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Neander, Daniel Amadeus (1775-1869) |
(208) |
Aus einer armen Leineweberfamilie
stammend, studierte N. in Leipzig Theologie und verbrachte die Jahre 1800-1805
als Hauslehrer in Dresden, wo er unter dem Einfluß des Oberhofpredigers
Franz Volkmar Reinhard eine nachhaltige theologische Prägung erfuhr.
Zeitlebens blieb er der Mittelstellung zwischen Rationalismus und Supranaturalismus treu. 1805 wurde
er Dorfpfarrer im
sächsischen Flemmingen (bei Naumburg). 1817 wurde er Konsistorialrat und Superintendent in
Merseburg und machte sich um die Integration seines Kirchenkreises in die preußische Landeskirche
verdient. 1823 wurde er Oberkonsistorialrat und Propst in Berlin, gleichzeitig
einflußreicher Berater des Königs und seines Kultusministers Altenstein. Seine Hauptaufgabe war die
Durchsetzung der von Friedrich Wilhelm III. verfaßten Agende in der
preußischen Kirche, ein Ziel, für das er sowohl administrativ (als Vortragender Rat im Ministerium)
als auch publizistisch (als Mitautor der vom König anonym verfaßten
Verteidigungsschrift »Luther in Beziehung auf die Kirchenagende in den königlich-preußischen Landen«, 1827)
wirkte. Der in Berlin mittlerweile unentbehrliche N.
wurde 1829 mit dem neugeschaffenen Amt des Generalsuperintendenten der Kurmark, später der gesamten
Provinz Brandenburg, betraut, behielt aber seine Funktionen im
geistlichen Ministerium. Dazu kamen noch weltliche Ämter als Vorsitzender der Redaktionskommission im
Staatsrat und Leiter der kirchlichen Sektion des Oberzensurkollegiums.
1830 wurde ihm der Bischofstitel verliehen, was allerdings keine Erweiterung der Kompetenzen brachte.
1850 wurde er Mitglied im Evangelischen Oberkirchenrat und nahm an dessen Sitzungen bis kurz vor
seinem Lebensende teil. Vom Amt des Generalsuperintendenten ließ er sich
1853 entbinden, blieb aber Propst von St. Petri bis 1865. - N.s Bedeutung als Kirchenpolitiker
übersteigt die des Theologen, der Prediger trat hinter dem Verwaltungsmann zurück.
Verweise auf Neander:
Tagesfakten - 12.07.1835
Tagesfakten - 05.11.1837
RUPP, Juliuss
Jahrbuch für Berlin- Brandenburgische Kirchengeschichte
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