aus: Alexander von Humboldt: Über das Universum, 13. Vorlesung - 1
Die 3te Epoche wird durch den Einfall der Araber bezeichnet, durch welchen ohne Zweifel die in Schwachheit versunkene Welt wieder aufgefrischt worden ist. - Die Araber
waren ein wandernder semitischer Stamm, und warfen sich, nachdem sie 50 Jahr erobernd in Arabien umhergezogen, zuerst auf Aegypten. (Es muß bemerkt werden, daß, wohl
schon viel früher eine ähnliche Invasion statt gefunden. Herr General Rühle von Lilienstern hat es wahrscheinlich gemacht, daß die uralten Hyksos nichts anderes waren, als ein
erobernder semitischer Stamm der Perser oder Meder.) Kaum aber haben sie ihre vaterländischen Gränzen verlassen, so verbreiten sie sich mit solcher Schnelligkeit, daß in
unbegreiflich kurzer Zeit von den Ufern des Ganges, bis an die Säulen des Hercules, alle Völkerschaften ihnen unterthan sind. Sie selbst vergleichen sich in ihren Gedichten
einem Wolkenzuge, der an den Bergen lagert, um jeder Richtung des Windes zu folgen.
aus: Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikons unter dem Eintrag von Kleist
KLEIST, Bernd Wilhelm Heinrich von, Dichter und Schriftsteller, * 18.10. 1777 in Frankfurt a.d.O. als Sohn des Kompaniechefs und Obristen Joachim Friedrich von Kleist und dessen
zweiter Ehefrau Ulrike, geb. Dannwitz, + 21.11. 1811 in Potsdam am Wannsee.
Am 1. Juni 1792 tritt v.K. der
Familientradition entsprechend als `Gefreiterkorporal' in das `Garderegiment' zu Potsdam ein und nimmt u.a. am Rheinfeldzug gegen Frankreich teil; aus dieser Zeit (1792/93) stammt
wahrscheinlich sein ältestes Gedicht »Der höhere Frieden«. Bereits im Februar 1795 zweifelt v.K. in seinem ersten Brief (25.2. 1795) an seine Halbschwester Ulrike an seiner
militärischen Tätigkeit; neben seinem soldatischen Dienst (v.K. wird am 14.5. 1795 Fähnrich, am 7.3. 1797 Leutnant) nimmt v.K. zusammen mit seinem Freund Rühle von Lilienstern
privat mathematische und philosophische Studien in Potsdam auf und erwirbt sich den Zugang zur Universität. Formuliert er in einem seinem Freund gewidmeten Aufsatz (»Aufsatz,
den sichern Weg des Glücks zu finden, und ungestört, auch unter den größten Drangsalen des Lebens, ihn zu genießen«) Tugend und Bildung des eigenen Ichs als den `Weg zum
Glück', so offenbart er seinem ehemaligen Lehrer Martini im März 1799 die Absicht, wegen des wissenschaftlichen Studiums den als unerträglich empfundenen Militärdienst
aufzugeben und seinen `Lebensplan' auch gegen den zu erwartenden Widerstand der Familie nicht auf `Reichtum, Würden, Ehren', sondern auf die `Ausbildung' des Geistes zu
gründen.
Als Autoren schreiben u.a. Ernst Moritz Arndt, Achim von Arnim, Clemens
Brentano, Adelbert von Chamisso, Rühle von Lilienstern, Friedrich Karl von Savigny und Friedrich August von Staegemann; v.K. selbst läßt u.a. seine Abhandlungen »Gebet des
Zoroaster«, »Betrachtungen über den Weltlauf«, »Brief eines Malers an seinen Sohn«, »Allerneuester Erziehungsplan« und vor allem »Über das Marionettentheater« (12.-15.12. 1810)
in den »Berliner Abendblättern« veröffentlichen;
aus: http://www.dhm.de/archiv/gaeste/luise/tagesfakten/tf04/0416.htm
1780
Johann Jacob Otto August Rühle von Lilienstern wird in Berlin geboren. Neben seinen militärischen Leistungen machte sich der preußische Generalleutnant auch als Dichter
und Maler einen Namen.
aus: Wilhelm von Kügelgen "Jugenderinnerungen eines alten Mannes -
3. Der Komet von 1806"
Ich nenne hier den bekannten Adam Müller, der damals im Verein mit Schubert und Böttiger die schöne Welt mit tiefsinnigen Vorlesungen erbaute, - den liebenswerten
Theologen Köthe, Schuberts intimsten Freund, den geistreichen Rühle von Lilienstern, - die Geologen Moritz von Engelhard und Karl von Raumer und den störrigen Wanderer
Seume, der zwar eigentlich in Leipzig wohnte, den Weg von da nach Dresden aber als Spaziergang ansah und schneller als die Post zu Fuß durchschritt.
in: http://www.t0.or.at/~jreiter/Kleist.html:
HEINRICH VON KLEIST
ÜBER DIE ALLMÄHLICHE VERFERTIGUNG DER GEDANKEN BEIM REDEN
An Rühle von Lilienstern
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